cf: Waschräume mit Duschen
Man hatte sie in den steril wirkenden Raum geführt. Nur ein Bett, ein Tisch und ein Stuhl standen darin. Mehr nicht, außer den weißen Wänden. Wenigstens hatte der Raum Fenster. Zwar waren diese vergittert, aber immerhin konnte Lucky so etwas nach draußen sehen. Die weiße Klinikkleidung, roch nach Chemischer Reinigung und war unangenehm kratzig. Doch man verbot ihr, ihre eigene Kleidung zu tragen. Mit gesenktem Kopf, ließ sie sich auf dem Stuhl nieder. Sah einfach nur stur auf den Boden. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie den Stuhl nicht verrücken können. Er war auf dem Boden mit Metalldübeln, befestigt worden. So wie auch der Tisch und das Bett.
Das Wasser tropfte aus ihren Haaren, bildete kleine Tröpfchen auf dem Boden. Was sollte sie hier? Lucky wollte raus zu meinen Adoptiveltern, ihren Freunden. Doch man ließ sie nicht.
Ein Arzt kam in das Zimmer, blieb mitten im Raum einfach stehen. Sofort meldete sie sich wieder. Diese so gehasste Stimme in ihrem Kopf. Sie beschimpfte sie, sagte ihr, dass sie nichts wert sei. Über diese Stimme, hörte Lucky kaum, was der Arzt zu ihr sagte. Nur bruchstückhaft kamen seine Worte in ihrem Bewusstsein an. „Er ist Tod!“ Lucys Kopf schnellte in die Höhe. Tod? Wer?
Der Arzt musste die Fragen in ihren Augen gesehen haben. „Sie wissen warum sie hier sind?“ Fragte er jetzt. Lucky schüttelte leicht den Kopf. „Sie haben ihren Adoptivvater umgebracht.“ Teilte er ihr mit. Lucys Augen wurden groß, sie schluckte schwer. Was hielt er ihr da vor? Sie sollte jemanden getötet haben? Nein, nein, nein. Das durfte nicht wahr sein. So etwas hätte sie niemals getan. Niemals!
„Sie lügen!“ Brüllte sie los, erhob sich blitzschnell vom Stuhl und wollte auf den Arzt losgehen. Doch sofort waren zwei Pfleger zur Stelle, die sie fest hielten. Laut schreiend, um sich tretend, versuchte man sie zu beruhigen. Doch es half alles nichts, so dass man sie an das Bett fixierte.
Ihre Schreie hallten noch eine Weile durch den Raum, ehe sie leiser wurden und dann zu einem wimmern wurden. Luckys Kehle brannte wie Feuer. Tränen standen ihr aus Verzweiflung in den Augen. Wie konnte man ihr nur vorhalten, etwas Derartiges getan zu haben? Auch wenn sie immer das Gefühl gehabt hatte, nicht dazu zu gehören, hatte sie die beiden doch tief im inneren geliebt. Da konnte sie ihn doch nicht umgebracht haben. Das alles kam Lucky wie ein böser Traum vor. Wann würde sie endlich erwachen? Wann hatte dieser Albtraum ein Ende?