Aufenthaltsraum

cf: Flure der Station

Er war unbeeindruckt von meiner Handlung. Auf seinen Kommentar hin, sagte ich nichts weiter. Sollte er doch denken was er wollte. Mir doch scheiß egal!
Ich saß da, auf dem Boden und funkelte ihn Böse an, als er die Tür schloß. So schnell gab er also auf? Naja, dann hatte ich ja mein Ziel erreicht. Das er keineswegs aufgeben würde, war mir zwar innerlich bewusst, doch es war mir auch egal!

Ich hatte mich in eine Ecke des Raumes verzogen, beäugte unbemerkt den Pfleger der die Aufsicht hatte. Einige der Patienten malten, einer saß ebenfalls in einer der Ecken und sprach mit sich selber. Katzenartig, erhob ich mich und setzte mich in seine Nähe. „Verdammt nein, ich darf das nicht!“ Schimpfte er mit sich selber. „Doch du darfst das!“ Flüsterte ich ihm zu. Er sah mich überrascht an, lächelte dann jedoch. Ich ließ meine Stimme absichtlich säuselnd und vertraulich klingen. „Sind sie neu hier?“ Fragte er und ich nickte nur, ebenfalls lächelnd. Das es in Wirklichkeit ein falsches lächeln war, vermochte niemand zu erahnen. Er kam etwas näher zu mir, legte mir eine Hand auf das Bein und ich ließ ihn gewähren, auch wenn ich so etwas normalerweise hasste. Aber Tarnung war ja bekanntlich alles!
„Sie sagen mir immer, dass ich jemanden töten soll.“ Vertraute er sich mir an. Kurz zuckte ich mit den Schultern. „Er hat ja auch Recht.“ Meine Stimme war sehr leise, damit der Pfleger uns nicht hörte. „Wissen sie, auch ich weiß dass die Pfleger in Wirklichkeit uns umbringen wollen. Wir müssen etwas dagegen tun!“ Der Mann nickte. Ich linste zum Basteltisch herüber, aber die Scheren würden zu stumpf sein, als das sie etwas anrichten konnten. Unbemerkt sah ich mich etwas um, mein Blick blieb an einem Blumentopf hängen. „Ich denke der dürfte schon ordentlich schaden anrichten.“ Wisperte ich meinem Mitpatienten zu. Er folgte meinem Blick und sein lächeln wurde breiter. „Ich lenk ihn ab und sie hauen ihm den Topf über den Kopf.“ Wisperte ich wieder, woraufhin er verständnisvoll nickte. Ich stand auf, tat so, als wäre mir schwindelig. Der Pfleger kam sofort zu mir. „Ganz ruhig, Frau Janova das geht gleich bestimmt wieder vorbei.“ Meinte er mit einer Stimme, die beruhigend wirken sollte. Er zog mir einen Stuhl zu Recht und ich setzte mich, gespielt taumelnd darauf. Er kniete vor mir, meinem Mitpatienten den Rücken zugedreht. Ich sah aus halbgeschlossenen Augen, dass der Mann sich mit dem Blumentopf hoch erhoben, über seinem Kopf näherte. Dann hörte man das klirren der Scherben und der Pfleger sackte benommen zusammen. Einige Patienten fingen an laut zu reden, andere sahen nur auf den Pfleger. Wieder andere begannen zu Johlen, auf den Tisch mit der Hand zu hauen. Ich stand auf, trat nach dem Pfleger und rannte dann zur Tür. Ich machte mich an ihr zu schaffen und schaffte es tatsächlich sie auf zu bekommen. Zurück auf dem Flur, sah ich mich vorsichtig um. Niemand zu sehen und schon rannte ich los.

Tbc: Flure der Station

cf: Zimmer der Patienten => Samanthas Zimmer

Ich irrte vielmehr durch die Gänge als das ich ein richtiges Ziel vor Augen gehabt hätte. Auch wenn ich das besaß, hätten mich meine Beine eher nicht dort hin geführt.
Ich besaß die Kunst mich leicht zu verlaufen und an einem Ort, an dem ich mich so gut auskannte wie im Bermuderdreieck, würde das wohl noch leichter von statten gehen als üblich.
Die Ärmel zog ich mir weit über die Hände hinweg, bis noch nicht ein Mal mehr meine Fingerkuppen zu sehen wahren.
Mir wurde einfach nicht wärmer. Meine Gänsehaut lag weiterhin, wie eine zweite Haut über meinem Körper. Besaßen die hier drin keine Heizungen oder hatte die Klimaanlage eine 24-Srunden Schicht einzuhalten?
Meine Arme legte sich um meinen Körper und versuchten das letzte bisschen Wärme bei mir zu behalten.
Angesträngt versuchte ich mich an die Räume und ihre Bezeichnungen zu erinnern, die mir die Schwester gezeigt hatte.
Als ich an offenen Flügeltüren stehen blieb, spähte ich hinein. Leise drang sich die Stimme der Schwester in meine Erinnerungen hinein, die hierzu Aufenthaltsraum sagte.
Langsam ging ich in den Raum und schaute mich um. Die Inneneinrichtung würde zwar keinen Preis erhalten aber sie erschein einem doch gemütlicher als die Zimmer.
Während ich um eine Sitzgruppe ging, zupfte ich an einem losen Faden meines Ärmels.
Ich legte mein angewinkeltes mein aufs Polster und setzte mich auf meine Wade. Das andere bein zog ich an meinen Körper heran.
Meine Arme schlangen sich um das Bein und das Kinn legte ich auf meinem Knie ab.
Während mein Blick durch das menschenleere Zimmer glitt, blieb es an einer alten Zeitschrift auf dem Tisch hängen.
Ich streckte meinen Arm nach dem Tisch aus und griff nach der Zeitschrift. Irgendein Glemmer-Blatt für das ich mich normalerweise nicht interessierte, aber wie sagt man so schön: in der not frisst der Teufel fliegen.
Also blätterte ich den ersten Artikel über Nagellacke auf und flog über dem Text hinweg.